+ PYRENÄEN 2001 | Tourbericht

FOTOGALERIE

1.Tag, 29.09. Frankfurt - Bourg en Bresse

Treffpunkt an diesem dunklen Samstagmorgen ist für einen Teil von uns eine Tanke am Flughafen. Kurze Zeit später sammeln wir noch Bernd auf und die Reise kann beginnen. Zuerst geht es knapp vier Stunden die A5 runter. Mit knapp 95 Sachen auf dem Tacho zuckelt der Konvoi gemütlich gen Süden. Die ermüdende Zählerei der Nieten des Vordermannes wird nur ab und zu von leichtsinnigen Autofahrern unterbrochen, die einen Meter vor einem einscheren, abbremsen und so ihren plötzlichen Tod durch heftiges Herauskatapultieren aus der Autobahn riskieren.
Mittags erreichen wir Frankreich, wo wir die Autobahn kurz hinter Mühlhausen verlassen. Wir wollen uns die Autobahngebühr sparen und über Landstraße unser erstes Etappenziel hinter Lyon erreichen. Bald darauf fängt es an zu regnen. Durch die südlichen Ausläufer des Elsaß schlängeln wir uns bergauf und bergab in Richtung Besancon. Beim ersten größeren Stopp zeigt uns Werner, daß ein Benzinkocher auch Flammen von der Größe einer Raffinerie machen kann, aber zum Kochen völlig ungeeignet ist. 
Aufgrund der verlängerten Kochpausen und des schlechten Wetters kommen wir nicht so zügig vorwärts wie erhofft. Kurz hinter Bourg-en-Bresse folgen wir dem Wegweiser zu einem Campingplatz. Dieser ist zwar schon geschlossen, aber wir fahren trotzdem durch die offene Einfahrt und stellen die Landys unter ein großes Dach. So ersparen wir uns nasse Füße und den Aufbau der Zeltplanen. Unter dem gemütlichen Dach haben wir dann alle die Möglichkeit, unser mitgebrachtes Equipment vorzuführen: Diverse Gaskocher (eher Gasbrenner !) und Lampen werden ausgepackt, und Bernd kann mit seiner Petromax den gesamten Campingplatz ausleuchten. Ganz besonders bewundern wir Erny´s Schlafausbau in seinem 90er, den er mit wenigen Handgriffen zu einer gemütlichen Kuschelhöhle umfunktioniert. Ein wenig kaputt und müde sitzen wir noch zusammen und verziehen uns dann gegen halb Zehn in die Landys.


2.Tag, 30.09. Bourg en Bresse - Béziers

Um kurz vor Acht hockt schon wieder jeder vor seinem Kocher, um Kaffee oder Tee zu kochen oder um sich Rinderrouladen aus der Dose aufzuwärmen. Während Werner seinen Benzinkocher beschimpft, vergiftet Bernd eine streunende Katze mit seinen Rinderrouladen.
Am frühen Mittag erreichen wir Lyon und fahren weiter in Richtung St. Etienne. Das erste Mal kämpft sich die Sonne erfolgreich durch den Dunst, so daß wir bei der Mittagspause ein weiteres Mal die Benzinkocheraktion von Werner bewundern können. Manchmal lodern Flammen hervor, manchmal zischen Benzindämpfe aus seinen Ventilen, aber funktionieren will er eigentlich nie so richtig.
Weiter geht die Fahrt über das grandiose Hochplateau von Velay und hinter Le Puy erreichen wir die Cevennen. Bis zur Mittelmeerküste fahren wir kostenlose Autobahn, aber unser heutiges Ziel in den Pyrenäen erreichen wir nicht. Wir haben mal wieder zu doll getrödelt und zu oft angehalten (12x pinkeln, 9x essen, 18x fotografieren). Aber egal, wir haben ja Zeit und finden kurz hinter Béziers einen Campingplatz. Morgen sind es dann nur noch wenige Stunden bis zum Ziel. Erny demonstriert seine Kochkünste an Ravioli, verteilt sie aber dann lieber auf der Wiese. So kommt wenigstens sein Spaten zur Geltung.


3.Tag, 01.10. Béziers - Col d´Ares (1519m)

Tiefe Wolken hängen über dem Campingplatz, als wir um 8 Uhr aufstehen. Nach dem Frühstück und der ersten Dusche seit zu Hause (Markus klingt wenig überzeugend, als er erklärt, daß zwölfjährige Jungs schmutzunempfindlich sind und daher nicht duschen müssen), sind wir schon wieder unterwegs. Hinter Perpignan strahlt wieder die Sonne und wir sehen die ersten Gipfel der Pyrenäen. Besonders beeindruckend ist der Pic du Canigou, mit 2784 m Höhe einer der höchsten Berge in dieser Region. In dem kleinen Ort Vinca verlassen wir die breite Bundesstraße und fahren auf einer schmalen Straße zum Dorf Valmanya. Anfangs geht die Fahrt durch Pfirsichhaine, später durch dichten Bergwald. Die Bergstraße windet sich in unzähligen Kurven das Tal hinauf, bis wir nach einer Stunde Fahrt einen Paß in knapp 1100 m Höhe erreichen.
Bis jetzt sind wir immer auf Asphalt gefahren, aber hier oben zweigt ein Schotterweg zu einem Restaurant in 9 Kilometer Entfernung ab. Das erste Mal holpern die Landys über grobes Gestein und winden sich in atem-beraubender Landschaft die Piste hinauf. Wir halten oft an und bewundern die Gegend. Weit unter uns versinken die Täler und das Tiefland im dichten Dunst. Nach zweistündiger Fahrt über Schotterpisten und matschige Waldwege erreichen wir einen Rastplatz unterhalb des 1778 m hohen Puig de l´Estelle. Da hier eine Teerstraße hinauf führt, sind natürlich auch Touristen und Radfahrer da. Nach kurzer Pause fahren wir hinunter ins Tal, biegen dann ab und folgen einer Piste in den Wald. Eine halbe Stunde holpern wir durch Gräben und Pfützen hinab, müssen dann aber umkehren, da der Weg unten im Tal auf einer Wiese endet. Nur ein aufgeschreckter Esel kommt aus dem Gebüsch gerannt, schnappt sich den ungeduschten Halbwüchsigen und frißt ihn mit Haut und Haaren auf.......(Blödsinn)
Nach einem weiteren Abstecher über Asphalt ins Tal, ziehen wieder Wolken und Dunst auf, so daß es uns bald wieder in größerer Höhen zieht. Wir fahren durch Prats-de-Mollo und anschließend auf den 1519 m hohen Col d´ Ares. Auf dem Paß verläuft die Grenze nach Spanien und wir wollen heute hier oben übernachten. Am frühen Abend erreichen wir den Parkplatz der Grenzstation. Hier ist alles verwaist und die Grenzstation schon seit Jahren geschlossen. Der Aufbau der Plane zwischen allen vier Landys gestaltet sich ein wenig kompliziert, mal hängt sie hier durch, mal dort; aber nach einigen Versuchen und milimetergenauem Parken haben wir unser Lager aufgebaut. Wir erleben einen wunderbaren Sonnenuntergang und den Augenblick, als Werner seinen Benzinkocher einpackt und ihn nie wieder heraus holt. Im Dunkeln strahlt Bernd´s Petromax mindestens bis Paris oder Madrid, daher macht er sie jedes Mal aus, wenn ein Auto den Paß hinauf fährt. Muß ja nicht jeder mitbekommen, daß wir hier oben campen. Unser heutiges Nachtlager ist Bernd und Erny nicht so geheuer. Mißtrauisch begutachten sie die Einschußlöcher in einem Schild und achten gespannt auf jedes Geräusch. Waren da nicht eben Banditen oder Schmuggler? Nervosität kommt auf, als plötzlich die spanische Polizei vorfährt. Anscheinend überrascht, hier oben jemanden vorzufinden, schalten sie ihr Blaulicht an und kommen zu uns heran. Wir verstehen kein Wort von dem, was die uns da fragen, aber nachdem unsere Nationalität und unser nächstes Ziel Andorra geklärt sind, fahren sie wieder weiter. Es ist ziemlich kühl, als wir uns gegen Mitternacht in die Landys verkriechen.


4.Tag, 02.10. Col d´Ares - La Seu d´Urgell

Sonnenaufgang auf dem Paß um 07:46 Uhr (das GPS hat es uns verraten - wir hätten es aber auch so gemerkt). Wir sind schon auf den Beinen, um dieses Spektakel zu fotografieren. Nach einem wärmenden Kaffee sind wir kurze Zeit später in Spanien. In Mollo wird aufgetankt, und wir folgen den Bundesstraßen 151 und 152. Ziemlich oft begegnen wir den spanischen Landys, die hier Santana heißen und oft in einem erstaunlich guten Zustand sind. Beim Ort La Molina verlassen wir wieder die Teerstraße und benutzen auf dieser Tour zum ersten Mal die Untersetzung der Landys. Die zu Anfang leichte Piste durch den Wald erweist sich am Nachmittag als schwieriges Unterfangen, als wir uns den Weg ins Tal suchen. Immer wieder müssen wir anhalten und uns den Weg frei sägen. Der Pfad ist manchmal so eng, daß sich Bernd einen Teil seines Schnorchels abreist. Trotz der frei gesägten Piste trägt jetzt jeder Landy tiefe Spuren der dicken Äste an den Seiten. Ohne Untersetzung wäre die steile Abfahrt äußerst schwierig, zudem wir noch tiefen Gräben ausweichen und an dicken Felsen vorbeifahren müssen. Für die letzten vier Kilometer ins Tal brauchen wir schweißtreibende zwei Stunden. Hinzu kommt noch, daß wir uns auf einem schmalen Pfad verfahren, und beim wenden knallt die ausgeklappte Stufe gegen eine Felswand und verbiegt sich. Am Nachmittag erreichen wir endlich Piugcerda und von da an fahren wir die letzten 50 Kilometer bis La Seu d´Urgell nur noch Landstraße. Auf dem glatten Asphaltband hat das Getriebe genügend Zeit, seine durchgeschüttelten Zahnräder wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen.


5.Tag, 03.10. La Seu d´Urgell - Andorra - La Seu d´Urgell

Vormittags fahren wir ein kurzes Stück, bis wir die Grenze nach Andorra passieren. Rechts und links der Bundesstraße erheben sich die Steilhänge der Berge, die wir unter die Räder nehmen wollen. Aber erst mal heißt es billig tanken und einkaufen. Die riesigen Einkaufszentren entlang der Straße lassen keine Wünsche offen. Zollfreie Ware soweit das Auge reicht. Bei der Ausfahrt aus dem kleinen Land winken die Zöllner unseren kleinen Konvoi in eine Parkbucht. Aber es genügt nur ein Blick in den Innenraum und die Zöllner lassen uns weiterfahren. Wahrscheinlich ist gerade Siesta und auf Landys ausräumen hat wohl niemand so richtig Lust. Kurz hinter der Grenze verlassen wir die Bundesstraße und fahren eine schmale Bergstraße hoch. Bald darauf geht der Teer wieder in Schotter über. Wir genießen eine tolle Fahrt mit phantastischen Passagen und grandiosen Ausblicken. Zur Belohnung wird uns auch ab und zu ein schönes Schlammloch geboten. Bei einer Pause entdecke ich ein kleines Malheur an meinem Landy: der Auspufftopf ist abgefallen. Der Versuch, eine Coladose als Verbindungsstück anzuschrauben, mißlingt. Fahr ich eben ohne Endtopf. Kurze Zeit später wird uns eine Offroad-Strecke der allerfeinsten Art geboten. Bachdurchfahrten, Schräglagen, Verschränkungen, steile Auffahrten und tiefe Schlammlöcher. Vorbei an einem verlassenen Dorf wird die Piste immer rauher. An einem besonders tiefen Wasserloch halten wir an und überlegen, ob wir eine Durchfahrt wagen sollen. Bernd ist der erste, klatscht ins Wasser und bleibt an der Auffahrt hängen. Beim Rückwärtsfahren bleibt sein Nummernschild im Schlamm stecken und reißt ab. Beim zweiten Versuch treibt er den Landy durch das Wasserloch und schliddert verdreckt und tropfend aus dem Schlamm heraus. Auch ich wage ein Durchquerung und tauche steil und tief in die Matschgrube ein. Ich höre nur zwei Schläge, einer vorn und der andere hinten, als die Stoßstange auf dem Untergrund aufsetzt und hinten die Anhängerkupplung an der Abfahrt anschlägt. Dazu schwappt noch eine Welle aus Schlamm und braunem Wasser über die Motorhaube. Die ganze Aktion dauert aber nur zwei Sekunden und schon bin ich wieder draußen. Trotz des harten Badeausfluges scheint aber noch alles zu funktionieren. Am frühen Abend suchen wir einen geeigneten Übernachtungsplatz, werden aber nicht so richtig fündig. Bei der Diskussion, ob Campingplatz oder wild campen, siegt am Ende der Campingplatz in La Seu.


6.Tag, 04.10. La Seu d´Urgell - Pic Negre (2642 m)

Kurz hinter La Seu geht´s schon wieder auf Schotter. Nicht ganz so hart wie gestern, aber mindestens genau so schön. Ca. 500 Meter über dem Tal folgen wir einer staubigen Piste, die bis an die Grenze nach Andorra führt. Doch nach über einer Stunde Fahrt ist plötzlich Schluß. Ein tiefer Graben versperrt uns den Weg. Zu tief und zu breit, um einfach so darüber zu fahren. Anscheinend wollen hier Bauarbeiter eine Wasserleitung oder ähnliches verlegen. Umkehren wollen wir aber nicht, statt dessen packen wir die Schaufeln heraus und beginnen den Graben zuzuschütten. Wir sind schon ziemlich weit, zweifeln aber trotzdem noch an unserem Unternehmen, als plötzlich ein alter Spanier mit Hund um die Ecke biegt. Wir erwarten schon einen kräftigen Anschiß und lassen verstohlen die Schaufeln sinken, als der Alte näher kommt und auf den halb zugeschütteten Graben blickt. Vielleicht hat er ja gestern eigenhändig den Graben ausgebuddelt und will sein Wunderwerk gerade begutachten. Er fängt auch sofort an zu erzählen, zeigt ab und zu auf den Graben und schüttelt immer wieder den Kopf. Manchmal lacht er auch, als ob er fünf Blöde vor sich stehen hat, die in der Mittagshitze nichts besseres zu tun haben, als einen Graben zuzuschütten und das seit langem das Albernste ist, was er hier oben in den Bergen gesehen hat. Er gestikuliert andauernd mit seinen Händen, quatscht Werner voll, der kein Wort versteht, aber trotzdem immer "Si" antwortet. Anscheinend will er, daß wir umkehren; ihm sei das ja völlig wurscht, was wir hier oben machen, er weiß von nix, aber hinter der nächsten Kurve kommen noch mindestens eine ganze Menge Gräben und wir könnten graben, bis wir schwarz werden. Das hat er garantiert gesagt, jedenfalls reden wir uns das ein und geben unsere Buddelei auf.

Wir müssen ein Stück zurück, finden dann aber wieder eine andere Piste, die uns immer höher führt. Auf einer Hochebene in über 2000 m Höhe halten wir an einer Kuhherde an. Bernd will sich ja noch eine Kuhglocke ´besorgen´ und sie an die Stoßstange hängen. Die Viecher lassen aber nicht mit sich reden, glotzen uns nur dumm an und scheißen auf uns. Auf der Hochebene begegnen uns einige Jäger in verschiedenen 4x4-Marken und schauen uns hinterher, als wir die steile Piste immer weiter hoch fahren. Wir haben die Baumgrenze schon lange hinter uns gelassen und kriechen mit Untersetzung die Piste langsam hoch. Ich achte gespannt auf jedes unangenehme Geräusch aus der Antriebsgegend und hoffe, daß alles hält. Eine Panne hier oben wäre sehr fatal. Aber unsere Landys machen alles mit. Unter dem 2701 m hohen Gipfel des Pic Negre halten wir an und genießen die grandiose Bergwelt der Pyrenäen. Es ist ziemlich kalt und der Wind tut sein übriges. Erny macht noch ein Beweisfoto des GPS mit der angezeigten Höhe von 2642 m, und dann geht´s auch schon wieder runter. Zum Übernachten ist es wirklich zu kalt. In 2160 m Höhe finden wir eine flache Almwiese, wo wir unser Lager errichten. Allerdings ist hier einiges los. Ein Jäger kommt ständig mit seinem Wagen vorbei gefahren, ein Schäfer treibt seine Herde mitten durch unser Lager, und eine humpelnde Kuh schaut auch noch vorbei. Der heisere Hund des Schäfers kläfft uns bis spät in den Abend an. Kurz nach Sonnenuntergang wird es empfindlich kalt und als Nebel aufzieht, liegen wir auch schon bald danach in den Autos.


7.Tag, 05.10. Pic Negre - Bourg en Bresse

Der Nebel verzieht sich nur langsam, als wir am Morgen unser Lager abbauen. Doch als wir wieder unterwegs sind, haben die wärmenden Strahlen den Nebel vertrieben. Auf andorranischer Seite halten wir kurz an einer Skistation an, um dann wieder über die Piste nach Spanien zu fahren. Am Wegesrand wartet schon ein Geländewagen der Guardia Civil auf uns, die unsere Ausweise kontrollieren. Die nächste Stunde bewegen wir uns langsam ins Tal, wo wir die Schotterpiste endgültig verlassen und von nun an wieder auf Teer Richtung Heimat fahren. Im letzten Ort vor der spanisch-französischen Grenze tanken wir noch mal voll und fahren Richtung Perpignan. Wir sind uns nicht so ganz einig, ob wir heute so weit wie möglich, ja sogar ganz bis nach Hause durchfahren, oder nur eine kleinere Etappe bewältigen. Erny zieht es zu seiner Familie, Bernd will mal so richtig Gas geben und Werner möchte höchstens bis 20 Uhr fahren und auf einer Autobahnraststätte übernachten. Mir ist die Streckenwahl eigentlich egal, Hauptsache wir kommen vorwärts und brauchen nicht wieder fast drei Tage. Hinter Perpignan gibt es sogar Autobahn für umsonst, da die Franzosen heute streiken. Von Montpellier bis Lyon kostet es aber wieder, was uns heute abend so ziemlich egal ist. Wir kommen gut vorwärts, trotz teilweise dichtem Verkehr auf der Autobahn. Mit dem Funk können wir das ein oder andere verlorene Schäfchen schnell einfangen. Wir können Werner überreden, bis Bourg en Bresse durchzufahren, das wir gegen 23 Uhr erreichen.


8.Tag, 06.10. Bourg en Bresse - Frankfurt

Heimfahrt um 9 Uhr. An einer Tankstelle gabeln wir eine einsame Landyfahrerin auf, die aus den Pyrenäen kommend auf dem Heimweg nach Karlsruhe ist. Sie verabschiedet sich aber wieder, als wir zu einer Pause anhalten. Am Nachmittag schleppe ich mich mit letztem Tropfen über die Grenze nach Deutschland, wo aufgetankt wird. Nach dem letzten Tankstopp in Puigcerda zeigt die Uhr 976 Kilometer. Es passen 67 Liter in den Tank, plus knapp zehn Liter aus dem Reservekanister - macht weniger als 8 Liter pro 100 Kilometer auf der Autobahn. Die letzten drei Stunden bis kurz vor Frankfurt sind ermüdend. 93 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit sind eher bremsend, besonders für LKW, die uns anfangs pausenlos überholen. Bernd hat so manches Mal die Nase voll und überholt uns mit Höchstgeschwindigkeit. Wir finden ihn dann Kilometer später auf einer Raststätte, wo er eine Pause einlegt. In Lorsch heißt es dann ´Auf Wiedersehen´ sagen. Wir sehen uns beim Stammtisch, spätestens aber in 51 Wochen an der Autobahnraststätte. Gegen 19 Uhr erreichen wir nach 8 Tagen und 3142 Kilometer Frankfurt.

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